Ab dem Jahr 2020 ist eine Entnahme zur Poolbefüllung nur mehr ab einer Menge von 100 Kubikmetern möglich. Geringere Mengen sind über die Hausanschlussleitungen zu entnehmen. Des Weiteren ist bei Entnahmen zu Brandschutzzwecken und für Baustellen die Verwendung von sogenannten Systemtrennern erforderlich. Dieser verhindert die Rücksaugung von verschmutztem Wasser und somit die Möglichkeit einer Verkeimung. In einer Veranstaltung mit allen Feuerwehren der Mitgliedsgemeinden wird durch Herrn Fiegler von der Staatlichen Feuerwehrschule, Geretsried demnächst ein Vortrag zum Thema „Sichere Trinkwasserentnahme aus Hydranten“ organisiert.
Ein wichtiger Punkt war die Vorstellung der Gebührenkalkulation durch Herrn Philipp Gschwendner der Jahre 2016 bis 2018. Diese ergab eine Unterdeckung von 247.816.- € und einen Finanzbedarf für Sanierungen der Bauwerke und des Leitungsnetzes in den Jahren 2020 bis 2022 von geschätzten 903.750.- €. Geplant ist die erforderliche Erweiterung der Lager- bzw. Fahrzeughalle, die jährliche Sanierung von alten Leitungsteilen und die Einstellung von zusätzlichem technischem Personal. Der Aufwand zur ständigen Wartung der Armaturen und Anlageteile und die Anforderungen an die öffentliche Trinkwasserversorgung steigen stetig. Leider gibt es für die Sanierung von Leitungsteilen keine Zuschüsse mehr, so dass die anzustrebende Sanierung von ca. 2% der Leitungsstrecken (jährlich 2,8 km) über die Gebühren zu stemmen ist.
Die Gebühr für 1000 Liter Trinkwasser erhöht sich zum 01.01.2020 um 0,30 € auf nunmehr 1,20 €. Angepasst werden auch die jährlichen Grundgebühren mit einer Erhöhung um 6.- € jährlich für den normalen Hauswasserzähler. Die Bauwasserpauschale beträgt nun 125.- €. Die Kosten für den Bezug von Trinkwasser eines 3 Personen Haushalts steigen um ca. 4,25 € monatlich.
Auch die Herstellungsbeitragssätze wurden für die Grundstücksfläche um 0,10 € auf 1,00€ je Quadratmeter und die Geschoßfläche um 0,20 € auf 3,90 € je Quadratmeter erhöht. Die letzte Anpassung der Beitragssätze erfolgte im Jahr 2007.
Der durchschnittliche Wasserpreis in Bayern lag 2016 bei 1,55 €. Ein Liter Leitungswasser kostet in Deutschland durchschnittlich 0,2 Cent (2.- € für 1.000 Liter). Zum Vergleich kostet Mineralwasser aus dem Supermarkt zwischen 19 und 50 Cent je Liter. Für 1,20 Euro bekommt man im Versorgungsgebiet 1000 Liter bestes Trinkwasser.
Der Erhalt und die Anpassung des Leitungsnetzes sind in den nächsten Jahren die größte Herausforderung. Den Verbandsräten wurden die geplanten Sanierungen vorgestellt. Für das Jahr 2020 wird im Ort Hart eine Hauptleitung DN 200 in den öffentlichen Straßenbereich neu verlegt. Die Erneuerung erfolgt in der Knesinger- Osterwinkel und der Manholdingerstraße. Ohne Gegenstimme wurde die Erstellung einer Planung und eine zeitige Ausschreibung beschlossen. Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde die dringend nötige Erweiterung des Lagergebäudes in Siedenberg behandelt. Vorgestellt werden konnte die Vorplanung des Anbaus mit Erneuerung des Notstromaggregates und der Druckerhöhungsanlage im Kellergeschoß und der Lager- und Kfz-Stellfläche im Erdgeschoß. Die Verbandsräte waren sich einig, dass für den Betrieb und die steigenden Anforderungen an die technische Ausstattung die Schaffung von neuen Räumen erforderlich ist. Beabsichtigt ist auch die spätere Installation einer Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch und den Betrieb eines Elektrofahrzeuges.
Erfolgreich abgeschlossen werden konnten die Sanierungen des Jahres 2019 in Biebing, Stadt Traunreut und Ruhpoint in der Gemeinde Nußdorf und die Verlegung einer neuen Ringleitung in der Hochzone zwischen Sondermoning und Nußdorf auf einer Länge von 1200m. Damit wurde eine zusätzliche Sicherheit zur Versorgung der Gemeinde Nußdorf geschaffen.